SM 5 BSZ - Verbesserung des TS 700
(July 2 1997)

SM 5 BSZ - Der Dynamikbereich von 2-m- Geräten Teil 2: Verbesserung des TS 700

Published in UKW berichte Nr 4 1981.
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Die störenden Seitenbänder, welche die Sendesignale des TS700 begleiten, sind im Abstand von +/- 100 kHz oder weniger relativ stark. Sie haben ihren Ursprung im Gleichspannungswandler des Stromversorgungsteils. Er schwingt mit etwa 600 Hz und verursacht eine Amplitudenmodulation des Senders. Es handelt sich um 600-Hz-lmpulse, deren Anstiegsgeschwindigkeit für die große Bandbreite des HF- Signals von +/- 100 kHz verantwortlich ist.

Die hier beschriebenen Modifikationen verhindern, daß das 600-Hz-Signal in den Sender gelangt; somit werden die Amplitudenmodulation und die Stör-Seitenbänder eliminiert.

Bild 1 zeigt die Störseitenbänder von einigen TS700, und zwar mit durchgezogenen Linien im Originalzustand, mit unterbrochenen Linien die Meßwerte nach durchgeführter Modifikation.

Die mit A gekennzeichneten Kurven repräsentieren ein älteres Gerät, das bei der ersten Messung (A 1 ) defekt war. Als Ursache wurden lose Muttern (Befestigung der Platine im Netzteil) festgestellt. Nachdem die 4 Muttern festgezogen waren, zeigte das Gerät normale Meßwerte (A 2). Nach der Veröffentlichung dieses Artikels in "Radio och Televisiom" erhielt ich Zuschriften, die erkennen ließen, daß auch andere Geräte dieses Problem haben.


Bild 1: Die Störseitenbänder werden beim TS700 durch die 600-Hz-lmpulse des Gleichspannungswandlers verursacht. Massive Linien: Originalzustand von 4 verschiedenen Geräten unterbrochene Linien: nach der Modifikation


Der erste Schritt, die Störseitenbänder des TS700 Zu verringern, bestebt also darin, diese Muttern festzuzichen, damit das Netzteil ordentliche Masseverbindungen bekommt.

Die Kurven B und C stammen von Geraten aus neuerer Fertigung. Gerät D wurde nur nach der Modifikation gemessen; es ist nicht bekannt, ob es sich um ein alteres oder neueres Modell handelt.

Im Netzteil fließen sehr hohe Ströme des 600-Hz-Signals. Die Wahl der Massepunkte ist deshalb kritisch. Die Massepunkte der 9-V-Stabilisierung nicht nicht sorgfaltig gewählt worden, deshalb bestebt der zweite und dritte Schritt der Modifikationen darin, die Masseverbindungen der 9-V-Stabilisierungsschaltung zu verbessern. Dies wird folgendermaßen durchgeführt:

2.
Man verbindet den Massestift der integrierten Stabilisierungsschaltung (Q11, Pin 1) mit einer der oben erwähnten Muttern, indem man einen Kupferdrabt von wenigstens 2,5 mm Durchmesser von der Oberseite der IS an die Mutterführt und anlötet. Man benutztdiejenige Mutter, die der 144-MHz-Endstufe am nächsten ist.

3.
Das masseseitige Ende von R28 verlept man auf Stift 1 von Q11. Dazu kneift man das obere Ende von R 28 ab und lötet einen neuen 1-kohm-Widerstand vom losen Ende des Widerstandes R27 zum Stift 1 von Q11 (von oben) ein.
Bild 2: Diese Arbeiten sind auszuführen:
A: Alle 4 Sechskantbolzen festziehen
B: Einen dicken Draht zwischen dem Bolzen links oben und Pin 1 von Q 11 einlöten
C: Den alten Widerstand abkneifen
D: Der neue l-kohm-Widerstand
E: Hier den 220-microfarad-Elko einbauen
F: Die Ringkern-Drossel


Neuere TS700 benötigen nun nur noch eine weitere Anderung. Denn obwohl die Schritte 2 und 3 die Wechselspannung auf der 9-V-Leitung reduziert haben (besonders bei tiefen Frequenzen), ist die 9-V-Spannung doch noch nicht sauber genug. Deshalb wird noch Schritt 4 durchgeführt.

4.
Man lötet die Verbindung vom 9-V-Stabilisator zum Transceiver auf und fügt eine NF-Drossel ein. Da sie nicht kritisch ist, haben wir verwendet, was sich gerade fand - nämlich ein Philips-Ferrit-Ringkern, Material 4C6 violett, mit den Abmessungen 23 x 14 x 7 und mit 30 Windungen Kupfer-Lack-Drabt von 0,8 mm 0 bewickelt. Die Drossel sollte eine Induktivität von 50 microhenry oder mehr haben und ein geringes Streufeld aufweisen. Sie wird mit etwas Kunststoffband isoliert und zwischen einem Elektrolytkondensator und dem Deckel der Spannungsversorgungseinheit eingeklemmt.

Altere TS700 benötigen noch zwei weitere Modifikationen. Da es schwierig sein kann zu beurteilen, ob sie nötig sind oder nicht, wird empfohlen, sie in jedem Fall durchzufuhren.

Man lötet einen Elektrolytkondensator von 220 microfarad oder mehr zwischen dem 6-V-Anschlußder Spannungsversorgung und derjenigen Mutter ein, die bereits als Massepunkt für Q11 im zweiten Schritt benutzt wurde.

6.
Es wird ein Elektrolytkondensator von 1000 microfarad oder mehr zwischen der Sicherung F 2 (2 A) in der 20-V-Leitung und dem Massepunkt in der Nahe der Mitte der Rückwand des Transceivers eingelötet.

In Bild 2 kann man die Änderungen 1 bis 5 erkennen, und Bild 3 zeigt den entsprechenden Schaltungsauszug.


Bild 3: In diesem Schaltungsteil sind die Verbesserungen auszuführen


Der TS700 ist leicht zu verbessern, wie hoffentlich klar geworden ist. Um die Schritte 1 bis 5 auszuführen, braucht man lediglich den Deckel der Spannungsversorgungseinheit abzunehmen (4 Schrauben). Die benötigten Bauteile sind 1 Widerstand, 2 Kondensatoren, 1 Ringkern und etwas Kupfer-Lack-Drabt.

Die nach den beschriebenen Modifikationen verbleibenden Rauschseitenbänder stammen vom weißen Rauschen der Verstärkerkette. Ich zeige in dieser Artikelserie, wie die schmalbandigen Störseitenbänder etlicher Transceiver-Typen reduziert werden können; nach den Änderungen haben sie alle nur noch Seitenbänder aus weißem Rauschen.

Viele der Transceiver haben 2-Signal-Dynamikbereiche von etwa 115 dB. Deshalb werde ich vielleicht in späteren Artikeln zeigen, wie das weiße Rauschen unter diesen Wert gesenkt werden kann - was für etliche Typen möglich erscheint.

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